Nördliche Sommergrüße vom weißen Meer!

Liebe Mitreisende!!

Habt ihr schon mal etwas von Belomorsk gehört? Eine 5000-Einwohnerstadt am Südende des Weißen Meeres – gleichzeitig das nördliche Ende des berühmt-berüchtigten Weißmeerkanals, über den ich ja schon in der letzten Reportage berichtet habe.






Mit einem supermodernen Russischen Bus, einem sogenannten PASIK, werden wir von unserem Campingplatz zum Anleger in Belomorsk gebracht. Von hier aus geht es per Katermaran raus aufs offene Meer bis nach Solovki, einer Insel mit sehr wechselhafter Geschichte.

















Die Insel befindet sich 80km vom Festland entfernt und wurde schon vor den Zeiten der Sowjetherrschaft von Mönchen bewohnt. Die sowjetischen Machthaber haben aus dem Insel-Archipel sozusagen als Vorläufer fungierend, eine riesige Kette von Arbeitslagern errichtet, wo Hunderttausende meist willkürlich Gefangene ermordet wurden. Alles, was man unter der Bezeichnung GULAG kennt, nahm hier seinen Anfang. Trotzdem konnte diese schreckliche Geschichte nicht die Schönheit der Insel vernichten.








Noch älter wird die zu erlebende Geschichte In der Nähe von Belomorsk, tief im Walde versteckt. Hier befinden sich die Petroglyphen, uralte Felsmeiselzeichnungen.

Unsere lebendige Führerin Tatjana erzählt uns nicht nur begeistert von den Petroglyphen, sondern auch vom Alltagsleben der Karelier und deren Stellung in dem großen Reich Putins.

Der Weißmeerkanal wird zurzeit nicht so oft befahren. Es ist zu klein und nicht tief genug für moderne Schiffe. Wir haben aber das Glück, Zeuge zu werden, wie ein großes Flusskreuzfahrtschiff sich in die enge Schleuse zwängt und diese tatsächlich passiert.




Entlang der Weißmeerküste besichtigen wir immer wieder schön gelegene Dörfer. Das ist das echte Flair Kareliens, welches wir Dank unseres Reiseformates so hautnah wortwörtlich „erfahren“ dürfen.











Die Besichtigung des stillgelegten Mineraliensteinbruchs erfreut uns so sehr, dass wir gar nicht den Regen spüren. Wir finden zahlreiche Sorten von Glimmer und Quarziten. Keiner von uns ist nach der Führung ohne den Stein Belomorit (mehr bekannt als Mondstein) und den Kohlenstoffstein Schungit nach Hause gefahren. Russische Busse erstaunen uns nicht mehr so sehr. Einmal PASIK geritten – dann weiß man, wir der sich anfühlt. Das gehört zur Kultur der abgelegenen Regionen Russlands heute so wie vor 50 Jahren.




Das Wetter erlaubt uns ein letztes Lagerfeuer auf der gemeinsamen Tour zu machen. Solche Momente gehören zu den vielen wertvollen der Reise. Allein würde das nicht gehen. Auch allein zu zweit nicht, oder?



Wir verlassen Karelien an seiner Nordgrenze und sind damit auf der Kola-Halbinsel. Bis vor einige Jahren war die Halbinsel ein Sperrgebiet – kein Ausländer durfte hin. Noch vor Kola überqueren wir den Polarkreis.

Nun sind wir auf dem Weg zur weltgrößten Stadt jenseits des Polarkreises – Murmansk, wir kommen! Wie uns aber jenseits des Polarkreises geht, lest ihr im nächsten Bericht.

Frische begeisterte Grüße aus dem Hohen Norden

Eure Oleg, Vitalij und Anatolij

004 Jenseits des Polarkreises
Es geht immer wieder Richtung Norden. Am Nachmittag…

002 Erlebnisse am und auf dem Onega
Wir setzen unsere Fahrt zunächst in östlicher Richtung fort und…

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