Ankunft am Persischen Golf

Liebe Freunde des Ostens,

leicht war er sicher nicht, der Grenzübergang bei Esendere (türkische Seite), bzw. Serow (iranische Seite), doch wer wollte es schon auf einer Pioniertour leicht haben?





Neben dem für Asienreisende mittlerweile schon gewohnten Chaos bei der Abwicklung der Grenzformalitäten lernen wir noch eine ganz entscheidende Lektion: Wir sind nicht etwa in der Türkei, sondern in Kurdistan und auch auf der anderen Seite nicht im Iran, sondern in Aserbaidschan! Der Lokalpatriotismus der Bevölkerung vor Ort kennt scheinbar keine Grenzen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es in diesen Regionen immer wieder zu Spannungen mit der Zentralregierung in Istanbul, bzw. Teheran kommt. Wir kommen jedoch gut durch und besichtigen trotz winterlicher Temperaturen das idyllische Bergdorf Kandovan südwestlich von Tabris.





Das mittlerweile super eingespielte Team aus Mensch und Maschine hat sicherlich auf dieser Tour noch die ein oder andere harte Nuss zu knacken, was jedoch gemeinsam bisher immer geklappt hat. Unser legendärer Ford Transit knabbert bereits an der 400.000 km Grenze auf asiatischen Straßen, der „neue“ Fiat Ducato hat sich bei der diesjährigen Seidenstraße richtig warm gefahren und mit Pascale, Artem und Hossein haben wir nicht nur die dazugehörigen Fahrer, sondern tolle Kollegen und das nötige KnowHow.




Der Iran ist natürlich auch für Wiederholungstäter immer wieder eine Reise wert! Ob Teppiche, Gewürze, Schmuck oder einfach nur das alltägliche Leben in den Dörfern und Städten – hier ist sicherlich für jeden Reisenden das Passende dabei.












Wir bereiten uns beim täglichen Meeting auf das bevorstehende Programm vor, lernen ein paar Wörter Farsi und besichtigen natürlich unterwegs auch die Höhepunkte der persischen Kultur, wie etwa hier in Kermanshah. Mit Ali und Hossein haben wir zwei Freunde und Kollegen an unserer Seite, die bereits dem einen oder anderen Seidenstraßenfahrer bekannt sein dürften.















Auch wenn mein letzter Besuch im Iran gerade 2 Monate zurück liegt, so finden sich täglich neue und faszinierende Orte, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Dennoch verlassen wir das altehrwürdige Kermanshah und brechen auf Richtung Süden.













Auf dem Weg nach Shush, bzw. Susa ändert sich das Landschaftsbild und wir lassen den Winter nun endgültig hinter uns. Beim Besuch des örtlichen Museums stellen wir erfreut fest, dass sich auch die iranische Jugend für Geschichte interessiert und den „alten Steinen“ frisches Leben einhaucht. Neben dem Grab des Daniel sowie den Überresten einer Residenz der Persischen Großkönige ist der Ort vor allem bekannt für die französische Festung, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die archäologische Mission erbaut wurde, um diese vor Angriffen der Nomaden zu schützen. Schade, dass zum Bau derselben uralte Steine aus der Ausgrabungsstätte verwendet wurden, was das Ganze ad absurdum führte……













Etwas weiter südöstlich hat die Geschichte mehr Glück gehabt und so können wir das Weltkulturerbe Chogha Zanbil in – mehr oder weniger – original erhaltenem Zustand besichtigen. Hossein führt uns durch dieses großartige Bauwerk, welches im Westen leider kaum bekannt ist. Die Hunde an unserem Stellplatz scheinen jedoch noch besseren Zugang dazu zu haben.











Kaum dem Winter entflohen, erreichen wir mit Busher unsere erste Stadt am Persischen Golf und Hossein hat auch hier eine Überraschung für uns: Happy Shrimps for everybody! Wir besichtigen eine Shrimpfabrik und werden dann anschließend reichlich mit denselben beschenkt.






Wir genießen nach der winterlichen Kälte der ersten Anfahrtstage die sommerlichen Temperaturen hier unten und sind uns mittlerweile sicher, dass die Reise definitiv die richtige Entscheidung war!




So schön es hier unten auch ist, so holen uns natürlich hin und wieder die Tücken der Technik ein, wie etwa ein undichter Dieselfilter. In der Gruppe lassen sich aber bekanntlich (fast) alle Probleme lösen und so kann es am nächsten Tag direkt weiter gehen.







Mit Siraf (dem heutigen Bandar Taheri) besichtigen wir die vermeintliche Heimatstadt des legendären Sindbad, welche bald wohl auch den Status eines Weltkulturerbes erhält.















Die Fahrt entlang der iranischen Golfküste stellt immer noch ein ganz besonderes Erlebnis dar, da uns neben den petrochemischen Anlagen vor allen Dingen die atemberaubenden Landschaften ins Auge springen.


Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von euch, liebe Leserinnen und Leser und melden uns bald wieder aus dem faszinierenden Osten!

Eure Artem & Arthur

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