Anderes Russland – Jenseits der Baikal-Stille!

Liebe Baikal-Urlauber,

Der Zwischenstopp in der Baikalmetropole hat uns allen nur gut getan. Ist das Leben nicht schön!?

Unsere tausende Kilometer lange Reise hat uns zum Baikalsee gebracht, wo wir nach all Gesehenem und Erlebtem ein bisschen Luft holen und pure Natur genießen. Der Baikal-Wanderer begleitet uns mit seinem Blick auf die Fähre wohl zum mystischsten Ort der Baikal-Region – auf die Insel Olchon.




Nach einer 30minütigen Übersetzung mit der Fähre geraten wir in einen anderen Kosmos. Unsere Sorgen, Hektik und Stress haben wir einfach auf dem Festland gelassen.

Auf der größten Baikal-Insel wird man ungezwungen anders. Hier fühlen wir uns als richtige Naturkinder und schmeißen uns in das kühle Wasser, um die ganze Energie des „Heiligen Meeres“ aufzunehmen.



Traumhafte Sonnenuntergänge widerspiegeln sich sowohl im stillen Wasser des Kleinen Meeres, einem zwischen Festland und Insel liegenden Seeteil, als auch in unseren Seelen.








Hier haben wir alles, was man für ökologisches und autonomes Campen braucht: 23 615 Kubikkilometer!!! sauberes Wasser, Strom von der Sonnenenergie, räumige grüne Stellplätze inklusive eigenem Privatstrand, der dem Wunsch nach in den Sauna-Bereich sowie eine Anlegestelle umfunktioniert werden kann.







Die Seefahrt zu den benachbarten Insel Ogoy und Zamagoy zeigt uns die Baikal-Tierwelt: Nistende Kormorane, sonnenbadnehmende Baikal-Robben, mineralienschlürfende Hauhechel-Bläulinge und braunfleckige Perlmutterfalter.







Dank vielen Regenfällen im Frühling erleben wir Baikal mit seiner Blumenpracht wie schon lange nicht mehr: Island-Mohn, Zwerg-Lilie, Berg-Kuhschelle, Rittersporne, Baikal-Helmkraut und die Felder von weißen Blümchen freuen unser Auge ohne Ende



Der Franz hat am Wasser gesucht und kleine Baikal-Krebse am Stein gefunden, die für die Sauberkeit des kristallklaren Wassers zuständig sind. Und der Wili hat die Baikal-Unterwasserwelt unter die Lupe genommen.






Den abenteuerlichen Ausflug mit russischen Geländebussen zum Hoboy-Kap haben viele gewagt. Die Hoppel-Fahrt hat uns auch nicht enttäuscht, da wir unterwegs einen authentischen Einblick in das burjatisch-schamanische Leben bekommen haben und die berühmte Omulfischsuppe probiert haben.


Am Abend haben wir noch leckeren Omulfisch (endemische Lachsart) gespeist und uns aus dem gemütlichen Filmabend weitere Informationen zum Leben in der Baikal-Region geholt.



Schamanismus und andere Naturreligionen bestimmen hier das Leben. Man fängt an, an die Sachen zu glauben, die man bevor nicht einmal ernst genommen hat. Der einheimische Schamane Valentin ist zu unserem Führer in die Welt jenseits des Lebens für einen Abend geworden.



Wie beruhigend, fast meditativ war seine Erzählung und derer Übersetzung von Dima über vieräugige Elche und schnarchende Pferde.









Während wir schamanische Tänze getanzt haben, hat Tuyana die Spezialität der Burjaten für uns liebevoll zubereitet. Der Hammel wird bei Burjaten komplett verwertet. Laut dem burjatischen Spruch (Wer kein Fleisch auf dem Tisch hat, bleibt hungrig) hat Tuyana uns gezeigt, wie lecker kunstvoll geflochtene Hammelinnereien sein können, dass man leicht in die gustatorische Verführung gerät.


Langsam geht Olchoner Sonne herunter und verfärbt das ganze Himmelszelt in alle möglichen Farben.







Es kommt ein nächster Tag, an welchem wir alle zusammen am Kessel, Schnittbrettern und Reibeisen fast wie in Goethes „Faust“ zaubern und voilá russische Bortsch-Suppe und Vorspeisen-Allerlei dazu lassen unseren Olchon-Aufenthalt wie keinen anderen schmecken.



Es waren unvergessliche Tage, die unsere Erinnerungen für mehrere Jahre prägen werden. Wir müssen aber zurück auf das Festland, um das vor uns liegende Burjatien samt seinem Naturschatz Baikal näher kennenzulernen.







Das Baikal-Museum in Listwjanka legt viele Geheimnisse des Sees offen. Einige erschüttern uns sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Baikalsee bleibt aktiv und wird jedes Jahr um ca. 1cm breiter. Wir werden Zeugen von diesen tektonischen Prozessen direkt während der Führung und erleben ein Erdbeben.




Burjaten sind einstiges Nomadenvolk. Im Unterschied zu uns, den Hobbynomaden sind sie im Laufe der Zeit sesshaft geworden.


Im Tunka-Nationalpark gibt es eine unikale Straße, die unbedingt in das rote Straßen-Buch Russland eingetragen werden soll. Solche Straßen verschwinden langsam. Nur unser ewiger Begleiter, die Transsibirische Eisenbahn, bleibt glatt und rund um Baikalsee etwa kurvenreicher.




An unserem letzten Tag an den Baikal-Ufern kommen wir traditionell beim Kinderheim Kljujewka vorbei und bringen den Kindern eine Menge Lächeln und Freude und diesmal dank dem Wolfgang, der immer seine Gitarre dabei hat, machen auch wir ein kleines Konzert für die Kinder.




Am Abend haben wir Saschas Geburtstag gefeiert und ihr alles Beste gewünscht. Sie ist ein richtiger Schatz unserer Russlandreise.




Der Nachmittag übergeht in den geselligen Abend mit einem perfekten Werbekatalog-Sonnenuntergang.







Einen endgültigen Abschied von Baikal nehmen wir auf dem Weg nach Ulan Ude. Jetzt geht es in die endlose Große Nomadensteppe mit ihrer unglaublich interessanten buddhistischen Kultur.




In Ulan Ude, der Hauptstadt Burjatiens, nehmen wir auch Abschied von dem so unterschiedlichen Russland mit vielen freundlichen Gesichtern.


Beim russischen Abschiedsessen gibt uns Tsyren einen Crash-Kurs, wie man burjatische Spezialität Posen (Busen) richtig isst: Man nimmt eine Dampfmaultasche mit rechter Hand, beißt die saftige Teigtasche an, schlürft den Maultaschensaft und rollt die Augen vor Genuss hoch. Mmmm. Leckerrrrr!




Es ist soweit, Sascha bleibt in Russland und wir müssen leider von ihr Abschied nehmen, obwohl uns allen das sehr schwer fällt. Einen herzlichen Dank, unsere Liebe, für die toll gemeisterte Begleitung, mit Dir waren wir immer auf der sicheren Seite!












Unseren letzten Abend in Russland hat ein besonderer Event, das Eröffnungsfest „Altargana“, gekrönt. Die internationalen Festspiele der mongolischen Völker, die von Europa bis Asien zerstreut sind und doch durch eine gemeinsame Kultur gebunden sind, hatten Teilnehmer sowohl aus Russland (Burjaten, Kalmyken, Tuwiner, Evenken), als auch aus der Mongolei, Japan und China. Das bunte Fest war ein guter Vorgeschmack auf unser nächstes Reiseziel – die Mongolei.

Liebe Grüße aus der Großen Steppe und wir sehen uns bald in der Mongolei,

Euer Artem

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