Die Perle Sibiriens

Liebe Freunde des Ostens,

da habe ich euch doch tatsächlich im letzten Bericht ein wenig belogen und war gar nicht in der Südsee! Stattdessen haben wir eine wundervolle Zeit am Baikalsee, der zu Recht so oft zitierten „Perle Sibiriens“ verbracht und waren sogar wirklich auf einer Insel – wenngleich diese auch Olchon heißt.





Die Anreise dorthin erfolgt in der Regel über Irkutsk, wobei man neben dem Wohnmobil natürlich auch mit der legendären Transsibirischen Eisenbahn fahren könnte. Bei solch tollen Straßen ist es aber natürlich viel spannender, das östliche Ende Sibiriens mit den eigenen vier (oder sechs) Rädern zu erreichen. Wir passieren die Republik Burjatien, welche zwar noch Teil der Russischen Föderation ist, uns aber schon einen Vorgeschmack auf die Mongolei gibt. Christine scheint sich bereits von Russland zu verabschieden, doch haben wir noch eine tolle Woche vor uns. Auch das Warnschild vor der Fähre nach Olchon macht uns keine Angst, denn die dort erwähnten neun Todesopfer starben erstens im Jahre 2008 und zweitens war das ja im Winter! Wir dagegen blicken bei strahlendem Sonnenschein optimistisch nach vorne…..





Hinter uns liegt Irkutsk, die letzte russische Großstadt auf unserer langen Reise von West nach Ost, welche mich in den letzten beiden Jahren vor allem mit einer unerklärlichen Raupenplage überrascht hat. Beim Flanieren durch die ansonsten schön restaurierten Straßen muss man wirklich aufpassen, nicht in irgendwelchen Fäden hängen zu bleiben. Mal sehen, ob dies 2014 auch wieder der Fall sein wird……







Über die „Tore Olchons“, wie die Fähre auf die Insel Olchon im Russischen genannt wird, haben Kostya und ich ja bereits in den letzten Jahren ausführlich berichtet, so dass ich sie diesmal einfach überspringe und direkt mit unserem Traumziel am Ende Russlands weiter mache. Zum Glück hat sich die Insel ihren ursprünglichen Charakter bisher bewahren können und wurde im Gegensatz zu zahlreichen anderen Urlaubszielen nicht Opfer eines Baubooms mit unzähligen Hotels, Restaurants und Souvenirläden. Ein Hotel – das „Baikal View“ kurz vor der Hauptstadt Hujir – ist dennoch dazu gekommen und wurde in Russland prompt zur Neueröffnung des Jahres gewählt. Trotz eines Swimmingpools, einer schicken Bar inklusive WiFi-Zugang und stolzen Preisen von etwa 100,- $ pro Nacht hat man auch hier auf natürliche Materialien geachtet und sich somit der traditionellen Holzbauweise der auf der Insel lebenden Bevölkerung angepasst.





Wäre ja auch zu schade, wenn solche Landschaften verschwinden würden, oder? Daher ist auch die Einrichtung eines Umweltschutzgebietes, bzw. Naturparks und die damit verbundene Gebühr bei der Einreise auf die Insel durchaus zu begrüßen! Hoffen wir nur, dass die erzielten Einnahmen auch zum Wohl der Natur und nicht der Naturschützer dienen.




Beim Blick auf unser sowjetisches GAZ-Mobil wird zwar schnell klar, dass hier der ein oder andere Rubel dringend benötigt wird, man muss aber nicht gleich so kritisch schauen wie Dieter, oder?













Schließlich bringt uns dieses Wunderwerk der Technik an Orte, die es so wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Ob magische Stellen, urige Gastronomien, einsame Strände oder das Nordende Olchons (ja, wir waren dort!) – die Insel bietet eine unglaubliche Vielzahl an Landschaften und Möglichkeiten, diese zu erkunden.




Natürlich treffen wir uns auch in diesem Jahr mit unserem Freund Valentin, einem der wenigen in der Gegend verbliebenen Schamanen, die auch bereit sind, mit Ausländern über den eigentlichen Schamanismus abseits von Zauberei und Showeffekten zu sprechen. Danke Dima für die nicht einfache Übersetzung!






Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass auch der Stellplatz auf Olchon sicherlich zu den schönsten zählt, die zumindest ich mir so ausdenken könnte. Wer es ohne Internet, McDonalds und Supermarkt nicht aushält, der sollte nicht hierher kommen. Wir dagegen genießen vier Tage lang Ruhe und Gelassenheit, Tsyrens Künste als Sauna-Meister und feiern gleich drei Geburtstage – was will man mehr?

Selbst die Sonnenuntergänge hier auf Olchon scheinen noch schöner zu sein und so verabschiede ich mich dieses Mal mit meinem Lieblingssonnenuntergang 2013 und berichte bald aus der nicht ganz so gelassenen Mongolei.

Euer Arthur

007 Alles eine Frage der Perspektive
ach – was war das schön in Jalym! Kein Wunder also, dass…

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