Unterwegs im Reich der Mitte

Liebe Freunde des Ostens,
nach einer kleinen kreativen Schaffenspause (ja, es gibt unterwegs leider auch jede Menge nicht so kreativer, dafür aber dringender Dinge zu erledigen) melden wir uns nun wieder aus dem schier endlosen Reich der Mitte, welches wir mit unseren treuen Wohnmobilen fast vollständig von Ost nach West durchqueren. Die gute Nachricht vorab: Wir sind alle – Mensch und Maschine – wohl auf und nun befinden uns sozusagen schon auf dem Heimweg…..auch wenn dieser (zum Glück) ziemlich lange ist.








China im Jahr 2012 ist erneut ein Land der Superlative. Egal ob Bevölkerungszahl, Fläche, Wirtschaft, Anzahl unterschiedlicher Minderheiten, Dialekte, Speisen oder Landschaftsbilder – es gibt in allen Facetten eine nicht enden wollende Vielzahl an Überraschungen, welche wir Tag für Tag nur staunend betrachten. Ein Grund für diese enorme Leistung mag wohl in der tief verwurzelten Tradition des Landes liegen, welches auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück blicken kann. Ja, lieber Artem, ich glaube nach wie vor, dass das moderne China viel mit dem alten Reich gemeinsam hat!





Natürlich haben McDonald´s & co mittlerweile auch ihren Weg nach China gefunden und so fühlen wir uns in den großen Metropolen nicht ganz so verloren und können sogar das ein oder andere Schild lesen – und sei es auch nur McDonald´s…….Peking empfängt uns mit einem feucht-heißen Klima, welches wir liebevoll „Waschküchenwetter“ nennen. Dennoch lassen wir uns natürlich einen Abstecher zum „Platz des Himmlischen Friedens“ nicht nehmen und merken hier schnell, dass nicht wir Langnasen, sondern die Inlandstouristen einen Großteil der Besucher ausmachen. Von etwa 100 Mio. Touristen im Jahr alleine in Peking kommen nur etwa 3 Mio. aus dem Ausland! Auch dies ein Grund, warum der chinesische Binnenmarkt derzeit so hervorragend gedeiht.




Wir verlassen jedoch den dicht bevölkerten Osten des Landes und brechen Richtung Westen auf. Hier kann man wieder aufatmen, den allgegenwärtigen Lärm hinter sich lassen und sogar die Sonne am Himmel wieder sehen! So eine Nacht am Westende der Chinesischen Mauer lässt einen noch einmal über die Dimensionen des Chinesischen Reiches nachdenken und die Tatsache, dass eine Nachricht hier bereits vor Jahrhunderten innerhalb von einem Tag bis ins entfernte Peking gelangen konnte, uns mit all unseren Handys gelegentlich alt aussehen. Dieses einstige Bollwerk gegen die wilden Horden aus dem Norden muss sich heute einer Herde Schafe beugen und so hat der Hirte kein Problem, die Chinesische Mauer zu überwinden.





Wir freuen uns auf jeden Fall, an so einem Ort stehen zu können und auch wenn ich selber bereits zum dritten Mal hier bin, so muss ich doch zugeben, dass es einen gibt, der es noch öfter geschafft hat: unser treuer und schier unverwüstlicher Kastenwagen! Mittlerweile hat er natürlich das ein oder andere Problemchen, doch könnte ich wetten, dass wir ihn 2013 wieder hier treffen – wettet jemand dagegen?





Weiter westwärts kommen wir dem Seidenstraßenfeeling noch näher und würden bei Temperaturen jenseits der 40°C gelegentlich sogar darauf verzichten wollen. Insbesondere die Turpansenke am Nordrand der Taklamakan-Wüste, welche einen der tiefsten Punkte auf unserer Erde darstellt, stellt uns auf eine heiße Probe.






Nach so viel Wüstenfeeling ist es eine wahre Wohltat, Kaschgar und die Bergwelt im chinesisch-kirgisischen Grenzgebiet zu erreichen. Hier sind wir mitten drin in Uigurien, einer autonomen Region mit eigener Sprache, Schrift und überwiegend islamischem Glauben. So sieht man des Öfteren auch unterwegs Männer und Frauen beim Gebet. Schwer zu glauben, dass man hier noch in China ist! Und ebenso schwer zu glauben, wie schnell die Zeit verfliegt. In Sook feiert Geburtstag und wir zugleich den Abschied von China.

Leider müssen wir an dieser Stelle auch unseren lieben Freund und Kollegen Yongzhi zurück lassen, welcher uns in den letzten 6 Wochen die manchmal für Europäer nur schwer verständliche Denk- und Lebensweise der Chinesen nähergebracht hat. Vielen Dank für einen super Job sowie unermüdlichen Einsatz bei Tag und Nacht!

Die Karawane zieht jedoch weiter auf der Seidenstraße und so melden wir uns, liebe Leser, bald wieder aus dem bei weitem nicht so wilden Kirgistan, wie es bei uns im Westen stets dargestellt wird. Meinem Freund und Kollegen Kostya sowie allen daran Beteiligten wünsche ich viel Erfolg beim Start der Around-The-World-Tour und freue mich auf ein Wiedersehen im Kaukasus!

Euer Arthur aus Zentralasien

009 Durch das wilde Kirgistan

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007 Raus aus der Steppe, rein ins pralle Leben! China, wir sind da!

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