Im Reich der Tataren

Große Asienrundreise 2007

Liebe Mitfiebernden!

So muss man euch ja schon nennen. Ihr glaubt gar nicht,was los war, als ich euere Kommentare zu unserer Reise ausdruckte und aushängte. Die Gruppe hat sich auf einmal mehr für eure Kommentare interessiert als für die unglaublich schick gekleidete Damenwelt. Und das soll schon etwas heißen. Ich werde nun auch in Zukunft eure Kommentare ausdrucken, ihr müßt auch nicht damit rechnen, dass ich euch anteilig die Drucktinte in einem halben Jahr in Rechnung stelle…

Wir haben Kasan erreicht und noch am gleichen Abend gelang es uns, den Hymer wieder flott zu bekommen. Schuld war eine gerissene Filterdichtung. Auch unser größtes Fahrzeug muss leiden. Es schlägt in den heftigen Bodenwellen mit dem Getriebe auf die Kardanwelle. Jetzt packen wir das Gewicht im Fahrzeug nach hinten, dann wird es schon gehen.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Kasan, Tatarstans Hauptstadt, und versanken mit unserem Autobus zunächst für eine Stunde im Verkehrschaos. Eine Baustelle vor uns und nichts ging mehr. Beim Besuch der Universität landeten fast alle Blicke der Reisenden bei den in der Sonne sitzenden, todschicken russisch-tatarischen Studentinnen. Es gibt hier eindeutig einen Frauenüberschuss, und das ist auch gut so!

Der Kremlbesuch wird zum Mittelpunkt unseres Kasanbesuchs. Die Tataren sind moslemischen Glaubens und stellen 47 Prozent der Bevölkerung. Einen etwas größeren Bevoelkerungsanteil haben die Russen, dazu noch Tschuwaschen, Baschkiren und Udmurten. Es ist eine ethnisch reiche Region. Und so findet man auf dem Gebiet des Kremls zwei große Gotteshäuser. Eine 2005 fertiggestellte Moschee und eine orthodoxe Kirche. Beide wunderschön auf einer Anhöhe gelegen. Das Wetter heizte uns gut ein. Es waren knapp +30 Grad, der erste warme Tag des Jahres überhaupt. Nach so viel Regen haben wir uns das allerdings auch verdient.

Ein bisschen Schlendern und Essen in der Fussgängerpassage Kasans, einer aufgeräumten und sehr schönen Stadt. Ach ja, was hat sich hier alles verändert. Sivia und ich waren 2001 hier gewesen, grau in grau präsentierte sich alles. Und nun gibt es überall Geschaefte. Die grossen Hypermärkte sind derart üppig ausgestattet, dass sich ein Besuch auch ohne Kauf lohnt. Statt Bären und Elchen Informationstechnologoie und Mode. Russland ist nicht das Ende der Welt. Zumindest nicht hier am Oberlauf der Wolga.

Wie die Nächte so verlaufen? Unterschiedlich. In der Natur ist es ruhig. In den Städten stehen wir oft eng beieinander im größten Land der Welt. Dafür relativ zentral. Und oft laut. Seien es betrunkene Pärchen oder laufende Motoren, losgehende Alarmanlagen (meine nicht ausgenommen…) oder einfach nur das leise Surren der Moskitos. Moskitos? Ja, die ersten sind schon da. Ein kleines Vorzeichen für eine der wohl größten Herausforderungen auf dem Reiseabschnitt Russland. Sibirien im Frühsommer. Es müssen wahre Myriaden sein, die da auf uns warten und die Saugrüssel schon wetzen. Bisher sind es noch vereinzelte Plagegeister.

Drückt uns die Daumen, dass er erst spät losgeht. Der Kampf zwischen Mensch und Moskito.

Morgen geht es weiter nach Udmurtien, einer weiteren autonomen Republik.

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Hoch hinaus! Die Sonne und Ilse lachen über dem Kasaner Himmel!

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Überforderter Verkehrspolizist in Kasan. Nichts geht mehr. Staus in Russlands Städten sind an der Tagesordnung.

Liebe Grüße

Kostya

012 Schöner ethnischer Flickenteppich
Folgend wieder ein paar Aufnahmen aus unserem letzten…

010 Tschuwaschien, wir werden dich nicht vergessen
Polizeikontrolle! Immer schoen freundlich, dann laesst uns…

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