Rein ins australische Partyleben – die Ostküste

Liebe Weggefährten!

Downunder hat uns nun schon eine Zeit lang, aber noch immer sind die ereignisreichen Monate in Südostasien in unseren Köpfen. Was für eine verrückte Tour, was für ein Getümmel. Letztes Jahr um diese Zeit waren wir in Bangladesch, wo man pro Fahrtag so viele Menschen trifft wie in einem ganzen Jahr in Australien. Ein Schaltjahr!


Edelcampinginfrastruktur an den schönen Stellplätzen der Ostküste. So viel Sauberkeit und Platz und Service – mit eigenem Trinkwasser- Strom- und Grauwasseranschluss einschließlich der dazugehörigen richtigen Förderrichtungen… Die Stellplatzbodenheizung kann per Fernbedienung auf die gewünschte Temp… na, das ist ein bisschen übertrieben. Aber dennoch ist es Camping vom Feinsten. Wahre Musterplätze mit viel Freiheit, Platz und Abstand zu den Gartenzwergen des Nachbarn, der sich übrigens nur zu den Ferienzeiten einstellt. Außerhalb der Peak-Zeit sind die Plätze fast immer leer – man kann sich aussuchen, wo man stehen will.

Kriechtier mit Schwanz und davor eine australische Wasseragame.

Es ist zwar schon über einen Monat her mit Weihnacht und Silvester – aber dieses Prachtstück will ich keinem vorenthalten. Santakänguru würde ich gerne fürs nächste Weihnachtsfest mit nach Hause nehmen.

Australische Camper – auch Grey Nomads genannt. Sie fahren durch ihr riesiges Land. Richtig so. Wer Reisemobilist ist, rostet nicht, auch wenn er mal rastet.

Toll, diese Wohnwagen. Schön hoch und stabil.

Und originell. Ist schon verplant für meinen ersten Science Fiction Film, falls ich mal Regisseur werden sollte. Gegenwärtig wohnen Außerirdische… äh.. Auswärtige in diesem Gefährt.

Gar nicht langweilig – Australische Trucks sind manchmal ein wahres Kunstwerk.

Angemessene Ritterrüstung für den Actroseinsatz im Outback. Fast schon wie in Pakistan und Indonesien, wo die Fahrer auch kaum etwas durch die Windschutzscheibe sehen. Und ehrlich gesagt auch paradox, da Australier sonst radikale Sicherheitsregelfundamentalisten sind. Folgend die Beweise:

Baustellen werden meist mit lebendigen Schildern bestückt. An jedem Ende ein Arbeiter, dazu kommt…

…ein Leitauto, dass die Fahrzeuge durch die Baustelle führt, damit sich auch ja niemand verfährt. Interessant und in Indien und den restlichen Staaten der Welt nur schwer vorzustellen…

Regelungsfestival. Ähnlich wie in Amerika gibt es hier absurde Prozesse, wo Diebe die Hausbesitzer verklagen, weil erstere sich nach dem Raubzug auf der Flucht am Zaun verletzten und nicht auf die Gefahr hingewiesen wurden. Viele Australier machen sich über die Regelungswut der Behörden lustig und sprechen bereits vom Nanny-Staat.

Zurück in unseren Reisealltag. Ihr, lieber Leser, reist mit uns entlang der schönen Ostküste. Knapp 4000 Kilometer sind es von Cairns bis nach Melbourne – für uns werden es über 6000 mit all den Abstechern in das parallel zur Küste verlaufende Great Dividing Range.

Eben noch subtropisch heiß, wird es im Atherton Highland recht kühl – und das im Hochsommer. Great Dividing Range heißt der Gebirgszug, der 50 bis 150 Kilometer hinter der Küstenlinie von Nord nach Süd reicht und eine Vielzahl herrlicher Nationalparks aufweist. Um alle zu sehen bräuchte man wohl ein Jahr zusätzlich. Wir pendeln immer wieder zwischen Küsten und Gebirge hin und her und lassen euch an ein paar Momenten in den nun folgenden Aufnahmen teilhaben.

Was für ein Blick von Eugnella-Nationalpark ins Tal. Bitte genießen:

Abendlicher Besuch. Ein Possum ohne Scheu. Achtung, die Tiere knabbern auch mal gerne an einem Finger oder Fuß eines naiven Touristen. Abstand halten ist ratsam.


Im Gebirge gibt es eine Vielzahl von teils spektakulären Wasserfällen – alle touristisch erschlossen.

Vorne Ente, hinten Biber. In den Abendstunden ist das Schnabeltier gut zu beobachten. Das eierlegende Säugetier ist eine der vielen nur in Australien heimischen Tierarten.

Tropische Vegetation am Rande der Great Dividing Range.

Safari fast jeden Tag. Kängurus vom Reisemobil aus beobachten ist spannend und besser als jede gebuchte Tour im Touribus.

Mit Glück lässt sich ein Känguru umlaufen und schön in Szene setzen. Das hatte ich bereits x-Mal probiert. Heute klappt es – das ausgelegte Schlafmittel zeigt seine Wirkung… Nein, das haben wir als Beuteltierliebhaber natürlich nicht gemacht. Alles geht hier mit rechten Dingen zu.



Was wäre Down Under ohne Sonnenuntergänge? Immer noch eine Reise wert! Allerdings sind die Farbenspiele des Himmels fantastisch anzusehen.

Die Wasserspiegel der Binnenseen schwanken je nach Jahreszeit und Regenfällen sehr stark. Zuviel für manche Bäume.

Mitten durch den Dschungel…

… und mittendrin im dichten Wald. Ist das nicht eine herrliche Mittagspause mit frischer Luft und tollem Ausblick? So was geht nur mit dem Reisemobil. Und mit dem Motorrad, allerdings fällt dann alles recht spartanisch aus.

Frisch gestärkt geht es rein in den tiefen Dschungel – auf angelegten Wegen – trotzdem noch genug Abenteuer.




Der Kampf ums Licht ist allgegenwärtig. Riesige Würgefeigen haben ihren Wirtsbaum nun völlig umschlungen und erwürgt.

Warane nutzen die Bäume als Zufluchtsort.



Was bei uns die Krähen, sind hier die Papageien in den Baumwipfeln. Immer wieder kann man die bunten Vögel in der freien Natur beobachten. Die Ansammlung dieser Tiere ist aber kein Zufall. Sie warten auf die tägliche Fütterung um 5 Uhr. Diese Aufnahmen stammen aus dem Cania-Gorge-Nationalpark. Genauer gesagt, aus dem dazugehörigen Campingplatz in mitten des Parks.




Wenn der Mann mit dem Futter da war, gibt es kein Halten mehr. Auch wir werden arg bedrängt. Den Kleinen ist es schon unheimlich.

Von drinnen ist das Ganze viel entspannter anzuschauen.

Ja, ich will mit Seabridge um die Welt.

Was guckst du? Ein Foto mit Gefahrenpotential. Kakadus haben scharfe Schnäbel und einen kräftigen Biss.


Mit Kindern auf dem Rücken musst du dich in den Höhlen bücken.

Die Kakteen stehen nicht in Mexiko oder Arizona, sondern in einem Vorgarten von Brisbane.

Unsere erste australische Millionenmetropole. Voller Fahrverbote und komplizierter Mautsysteme. Liebe Australier, wir haben versucht, bei euch zu zahlen und die Fahrzeugdaten auf der Toll-Road um Brisbane euch telefonisch mitgeteilt – aber ihr wollt uns nicht berechnen. Eine Mainzer Nummer macht doch ganz schön zu schaffen in australischen Amtsstuben. Mögen die Mainzer Fußballer den Bayern bald ähnliche Probleme bereiten…

Gesalzen oder gepfeffert? Das Parken im Zentrum ist nur was für Wohlhabende…

Wir zogen uns schnell zurück, parkten im Vorortgürtel und konnten es mit dem nun gesparten Geld richtig knallen lassen…

Wir fühlen uns nicht angesprochen.

Der Hype an der Goldcoast. Hier gibt es die meisten Staus –die Ostküste ist der mit Abstand am dichtesten besiedelte Landstrich des Kontinents.

Das ist er also. Der Strand von Surfers Paradise.



Strand, Wind, Wellen. Angenehmes moderates Klima, Nachtleben und internationales Flair. Das ist Surfers Paradise. Und inmitten der Wolkenkratzerlandschaft gibt es Caravanparks. Wenn ich mal alt bin, geh ich hier her…


Menschliche Impressionen…

…aus den Themenparks entlang der Gold Coast. Wet`n Wild heißt der Park, ist megavoll, heiß und teuer… Aber wir sind eine Erfahrung reicher…

Seaworld – schon besser – auch wenn wir eine skurile Karussellfahrgeschichte erleben durften. Davon erzähle ich dann in entsprechendem Vortrag in Düsseldorf auf dem Caravansalon.

Movieworld – der beste Themenpark der Goalscoast. Finden wir, weil diese Fahrflugstrecke in Zukunft jeder Tourteilnehmer mit seinem Reisemobil schaffen muss, wenn er denn auf eine der großen Asienreisen möchte…

Nach Themenpark Themenwechsel. Wir sind wieder zusammen. Zumindest vier waschechte ATW-Dampfer. Da kommen wieder Reisegefühle aus jungen Tagen auf.

Die Australier trauen ihren Augen und Ohren nicht, wenn sie unsere Geschosse mit Lenkrad auf der falschen Seite sehen und dann noch unsere Geschichte hören.

Franz hat mit seinem Kastenwagen bewiesen, was so alles möglich ist. Alles.


Abschied nach unserer Zusammenkunft. Ja, das war ein Husarenstück von euch allen, liebe ATWler. Über uns werden noch die Enkel eurer Urenkel sprechen. „Damals, kurz nach dem Goldrausch in Halls Creek in Australien gab es noch einen Rausch. Den Reisemobilistenoverlanderrausch. Zu Dutzenden fielen die Pioniere ins Land ein, nachdem sie mit ihren Fahrzeugen wagemutig ganz Asien samt des indonesischen Inselarchipels durchquert hatten…“

Schluss mit der Träumerei! Zurück in die Großstadtrealität. Sydney lässt grüßen.



Die Oper – das Wahrzeichen der Stadt.


Teuer ist er, der Kaffee an der Opera. Aber bei so einer Aussicht lässt man auch gerne ein paar Dollas mehr springen.



Die Habourbridge. Für knapp 300 Dollar kann man darüber spazieren. Ohne Fotoapparat oder Handy. Damit war es für mich gestorben. 2 Stunden ohne Handy – niemals…

Dann lieber rein in den fetten Ferienküstenverkehr des Januar.


Erreichen wir nicht unser Tagesziel, gehen wir vorher raus. Immer wieder finden wir herrliche Stellplätze an der Küste. Campingplätze sind im Januar so gerappelt voll – da steht es sich frei viel besser. Wohl dem, der ein autonomes Reisemobil hat.

Nein, das sind keine Tauben. Es sind Kakadus, die oft in Schwärmen auftreten.

Auch diese sogenannten Weihnachtskäfer kreuzen in wahren Unmengen auf.

Kribbelkrabbel. Na, wen juckt es?

Melbourne ist die dritte große Millionenmetropole ganz im Südosten des Landes. Modern und alt, international wie Sydney.

Central Station. Einer der schönsten Bahnhöfe der Welt. Genauso wie die legendären Straßenbahnen.

Modernes und Altes gekonnt vermischt. Die Sonne scheint bei 30 angenehmen Grad. In wenigen Stunden kann hier die Temperatur um 15 Grad fallen oder steigen!

Wir erkunden zwei Tage lang das bunte Melbourne, bevor es wieder raus geht entlang der wilden Südküste. Damit wir in Zukunft noch mehr auffallen…

…haben wir uns eine größere Meeresfrucht auf dem Dach installieren lassen.

Euch wünschen wir eine gute Zeit, wo immer ihr auch seid. Wenn ihr reist, habt ihr keine Zeit, krank zu werden! Bald melden wir uns von der Südküste, bevor wir dann in den Backofen des Kontinents, ins Rote Zentrum fahren wollen.

Euer Kostya

049 Der schöne Süden!
Die dicht besiedelten Gebiete liegen mit dem Abschied von Melbourne hinter uns – ich nehme euch… < mehr

047 Rein ins Aussie-Abenteuer!
Die nächsten Berichte sind keine klassischen Gruppenerlebnisse, da ab Australien die ATW-Helden ihre… < mehr

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