Wilder Westen Chinas

Beim Betrachten der Bilder denke ich manchmal wehmütig an unsere ersten Reisen durch Asien zurück. Da gab es noch kein Roadbook, keine GPS-Daten, kein Chinaatlas mit lateinischem Untertitel, kein Internet oft über Monate, keine Autos, die ohne davor gespannte Pferde fuhren. Ups, der letzte Punkt ist etwas übertrieben, aber alles andere stimmt schon. Und wisst ihr was, es war trotzdem fantastisch – oder gerade drum. Auf jeden Fall waren wir sensibler für die Plätze und die Umgebung, in der wir stehen durften.

Oft bekamen wir als Reiseleiter spontane Dankes-SMS für tolle Plätze oder einen Kuss auf die Stirn für einen schönen Fahrtag. Nun, heute im Zeitalter der Informationstechnologie liegt die Messlatte sehr hoch, aber die Seidenstraße birgt noch immer viel Abenteuer. Schaut rein, die aktuellen Bilder von Arthur und Co!

Wir sind nun im Westteil von China – zumindest mit dem Bericht – denn in Wirklichkeit hat die Gruppe die mittelasiatische GUS hinter sich gelassen und ist bereits im Iran. Doch davon ein paar Tage später. Zurück ins multikulturelle Westchina.

Han-Chinesen und Muslime und Buddhisten leben hier dicht vermischt oder zumindest in unmittelbarer Nachbarschaft – in den meisten gebieten glücklicherweise ziemlich friedlich.

Fahrten über das Land bedeuten oft, sich durch lebhafte Orte hindurchzuarbeiten. Reizüberflutung garantiert!

Tanken klappt in China ganz gut, es gibt genügend Stationen für unsere gesamt knapp 10.000 Kilometer durch China.

Na, extra für uns mit englischem Untertitel, wenn auch grammatikalisch etwas holperig.

Klar auf Chinesisch die Anweisung an alle Lasterfahrer: Langes Linksfahren ist verboten.

Die Realität sieht aber anders aus. Jeder fährt als ob es keine Richtungen und Grenzen in Zeit und Raum gibt.

Ist wie im Computerspiel, auf den chinesischen Autobahnen. Wir wollen natürlich möglichst viel Landstraße fahren, aber manchmal ist letztere einfach zugeschüttet worden und wir müssen.

Ist trotzdem sehr unterhaltsam.

In der Provinz Qinhai genießen wir Land und Leute und ein endlich kühleres Klima.

Nach der Lößebene…

…treffen wir auch im Gebiet an der Grenze zu Qinhai auf den typischen Terrassenbau. 1,2 Milliarden Menschen möchten ja ernährt werden.

Es sind die Ausläufer des Himalaya, die wir auf dem Weg durch Qinhai streifen.

Drei Tage Berge, dann haben wir das klassische Seidenstraßengefühl zurück. Trocken, heiß und etwas Abkühlung in der Nacht.

Ziegelbrennereien

Das Westenende der Großen Mauer, die noch mehrere andere Bezeichnungen hat. Wir übersetzen nicht wörtlich sondern so, wie es die Forscher bei uns im Westen sagen. Es gibt ganz wenige Menschen auf dieser Welt, denen vergönnt ist…

…hier einige Meter von der Mauer entfernt die Nacht zu verbringen.

Da freust du dich zu Recht, Arthur. Wenn ihr hier steht, dann sind für China die größten Fahrherausforderungen geschafft. Aber Kirgistans Gebirge warten schon auf euch.

Ah, Dunhuang. Ja, Yong Zhi, du darfst nur kurz durchatmen. Übermorgen schon geht es rein nach Uigurien, dann werden die dort ansässigen Menschen dich nicht verstehen. Aber jetzt kannst du erst mal Kraft sammeln und dich mit uns…

…in das Nachtleben der niemals schlafenden Seidenstraßenstadt stürzen. Wie schön, dass für Ausländer China ein absolut sicheres Reiseland ist.

Der Beweis. Na mein lieber Pös.. äh Kastenwagen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft du diese große Reise schon gemacht hast. Mit dem ersten Motor, dem ersten Getriebe, dem X-Ten Fahrer, der dritten Scheibe …pssst.. das soll ich ja nicht sagen. Wobei wir hier im Netz ja ganz unter uns sind… Ja, du ist der Größte…

Weichei!? … Gemach! Nun, die Pannen, die du seit 2007 hattest, das waren alles Lappalien. Ich hoffe, diese auch und denke, dieser Kastenwagen ist ein guter Beweis dafür, was alles geht mit unseren Wohnmobilen. Man muss sie nur rauslassen in die große weite Welt.

Jetzt bin ich wieder eifersüchtig auf euch Reisende:

In kleinen Ewigkeiten von Wind und Sonne geformt. Der Sand, die Steine, die klare Luft, das Bewusstsein, hier am Rande des Tarimbeckens fahren und fühlen zu dürfen…

Das will ich wieder haben. Ich kann meinen Kastenwagen gut verstehen…

Im nächsten Bericht erzähle ich über das Tarimbecken, Uigurien und die bevorstehende Fahrt in die Hochgebirge Kirgistans. Meine Anmaßung, von „uns“ zu sprechen, auch wenn ich gar nicht dabei bin, möge man mir nachsehen. Ich bin nämlich irgendwie doch dabei.

Ciao

Kostya

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