Gewinner und Verlierer auf dem Weg nach Tschita

Nach anderthalb Tagen Ulan Ude trieb es uns weiter gen Osten, ganz nach Zeitplan, es galt, das fast 700 Kilometer entfernte Tschita zu erreichen. Dass, was die Russen in 7-10 Stunden fahren, machen wir in zwei Tagesetappen, um wenigstens unterwegs auch etwas zu sehen und insbesondere auf dem teils heftig deformierten Asphalt unsere Autos schadfrei zu halten. Ich glaube, ein jeder denkt nun nur noch an das kommende harte Stück durch die föderale Baustelle, wir nähern uns unaufhörlich diesem Reiseabschnitt, der wohl größten Prüfung auf der Reise bisher. Auf dem Weg nach Tschita wurde uns einmal mehr bewusst, wie groß, weit, wie geheimnisvoll, lieblich und grausam zugleich dieses Land ist. Die folgenden Bilder erzählen dazu seine neueste Geschichte.

[inspic=443,left,,400] Weite, Einsamkeit pur, das kann man nirgendwo so erleben wie in Russland. Burjatien ist ein sehr dünn besiedelte Republik, die wir nun Richtung Tschita verlassen.


[inspic=444,left,,400] Toller Einkauf, tolle Reise. Gut bepackte Minibusse mit jeweils einem halben Durzend zufriedener Passagieren und vielen Dingen wie Kleidern und Elektronikartikeln, direkt eingekauft in dem nicht mehr weit entfernten China.



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[inspic=446,left,,400] Einiges verloren hat der Fahrer des Fahrzeuges rechts. Fünf Tage sind die Autoüberführer unterwegs. Fünf Tage für 3600 Kilometer Schotter, Baustelle und deformierten Asphalt, „Normalerweise brauchen wir nur drei Tage, aber wir haben Pech gehabt und den Jeep gedreht.“ Wir selbst baruchen für dieses Strecke über drei Wochen…



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[inspic=448,left,,400] Oft werden Autos ins Schlepptau genommen. So kann man zwei auf einmal überführen. Solche Fahrzeugzüge machen Mut. Dann schaffen wir es doch auch. Und so schlecht sieht der PKW im Schlepptau doch gar nicht aus. Zumindest nicht, wenn man nicht genau hinschaut…



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[inspic=450,left,,400] „Ihr seid ja toll!“ Wie auch immer man diesen Satz verstehen mag – das Erstaunen der LKW-Fahrer ist uns sicher, wenn wir erzählen, wo wir herkommen – und wo wir noch hinwollen.


[inspic=451,left,,400] Grigori ist heute der große Verlierer. „Habe die Kontrolle über das Auto verloren…


[inspic=452,left,,400] …und bin damit die Böschung heruntergegangen.“


[inspic=453,left,,400] Mittagspause auf dem Motorrad. Die Zeit einfach mal laufen lassen, einfach so. Das geht hier am Rande Sibiriens. Einfach so.


[inspic=454,left,,400] Zeit hat man hier auf dem russischen Land, 6000 Kilometer hinter Moskau, genug. Soviel, dass es reicht, jeden Balken einzeln von Sonne, Wind und Regen biegen zu lassen.


[inspic=455,left,,400] Waoh, da müssen wir hin, links ab Richtung Chabarowsk, lächerliche 2185 Kilometer. Wenn wir in Chabarowsk stehen, haben wir es praktisch geschafft. Aber dahin ist es ja noch so ein langer Weg. Für die einen zwei bis drei Tage, für die anderen 2-3 Wochen.


[inspic=456,left,,400] Wie klein ein Großer sein kann, wenn ein noch größerer sich dahinter stellt. Die Ami-LKW sind hier sehr beliebt, man hat ja den Platz.


[inspic=442,left,,400] Wir erreichen Tschita, unser Lager- und Vorbereitungsplatz für die Weiterfahrt auf die föderale Baustelle


Was wir in Tschita anstellen, wie wir aufrüsten, um durchzukommen, dürft ihr dem nächsten Bericht nachlesen.

Eine gute mit wummernder Diskomusik untermalte Nacht in Tschita ruft mich zu Bette. Schlaft schön!

Euer Kostya

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