Kiew -die Mutter aller Städte

Liebe Freunde des Ostens,

nicht nur hier im etwas verschlafen wirkenden Schloss Olesko ist seit unserem letzten Bericht viel Zeit vergangen… Wir waren jedoch fleißig unterwegs und melden uns daher mit frischen Eindrücken aus der Ukraine, dem flächenmäßig nach wie vor zweitgrößten Land Europas.

Auf dem Weg in die ukrainische Hauptstadt legen wir im knapp 38.000 Einwohner zählenden Dubno einen Zwischenstopp ein und werden von der Gemeinde auf dem örtlichen Sportstadion untergebracht – Camping à la ukrainienne!

Die hiesige Festung zeigt sich uns am nächsten Morgen gleich von zwei Seiten: an der Oberfläche aristokratisch-repräsentativ….

… und in den Kellergewölben mittelalterlich und schaurig. Beides gehört zu dieser Region und so bekommen wir ein Gespür für die knapp 900-jährige Geschichte, welche meist durch ein Tauziehen zwischen Polen, Russen und Deutschen geprägt war.

Und wenn wir schon von ukrainischer Geschichte sprechen, so kommt man natürlich nicht ohne Kiew aus, für viele Osteuropäer nach wie vor die „Mutter aller Städte“. Die 3-Millionen-Metropole ist nicht nur Hauptstadt des Landes, sondern insbesondere auf Grund ihrer zahlreichen und uralten Kirchen und Klöster für die Orthodoxen eine Art „Jerusalem des Ostens“.

Ob Sophienkathedrale oder Höhlenkloster: jedes UNESCO-Weltkulturerbe ist hier definitiv sehenswert und lässt erahnen, was für eine Bedeutung es früher für die Verbreitung des Christentums in Osteuropa gespielt hat.

Kiew ist aber weitaus mehr, als bloß eine Ansammlung historischer Baudenkmäler! Zusammen mit unserer fachkundigen Stadtführerin sind wir unterwegs auf dem „Chreschtschatyk“, DER Flaniermeile in der Hauptstadt und erfreuen uns dort am pulsierenden Leben einer europäischen Großstadt.

Auch den „Majdan Nesaleschnosti“ (Unabhängigkeitsplatz) oder kurz einfach nur „Majdan“, welcher noch vor wenigen Jahren mit erschütternden Bildern von Straßenkämpfen, Barrikaden und Demonstrationen eine traurige Berühmtheit erlangte, lassen wir natürlich nicht aus und können nun ohne Zweifel sagen: Ein Besuch Kiews ist nicht nur möglich, sondern geradezu empfehlenswert!

Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dem sei eine Bootstour auf dem Dnepr ans Herz gelegt, denn was gibt es schöneres, als bei herrlichem Wetter und in netter Gesellschaft vom Wasser aus die Atmosphäre Kiews auf sich wirken zu lassen?

Genau – dabei noch ein kühles Bier zu trinken! Harald, Karl und Renate haben also alles richtig gemacht….

Manfred fotografiert, Alex entspannt und wir alle bekommen vom Dnepr aus nochmal die „Mutter-Heimat“, den hippen Stadtstrand sowie das Höhlenkloster zu sehen.

Nach so vielen geballten Hauptstadt-Eindrücken geht es in Richtung Süden raus aus Kiew und mit Uman erreichen wir wahrlich eine Oase der Ruhe.

Der hier Anfang des 19. Jahrhunderts von einem polnischen Magnaten für seine Geliebte angelegte Sofijiwka-Park gilt nicht umsonst als einer der schönsten seiner Zeit.

Wir nehmen uns die Zeit und schlendern durch die zahlreichen und mit viel Phantasie angelegten Bereiche der Anlage, während uns unsere Führerin über die ein oder andere Legende und Liebesgeschichte aufklärt. Ja, auch früher wusste man, wie es sich schön leben lässt!

Umweltfreundlich und modern geht es per Elektromobil aus dem Park zurück zum Wohnmobil und dann abends am Stellplatz nochmal so richtig rund: ein Ukrainer feiert den ersten Geburtstag seines Sohnes und lädt uns kurzer Hand alle dazu ein, mit ihm zusammen zu feiern! Das lassen wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen und ein feuchtfröhlicher Abend nimmt seinen Lauf……. Die Kamera kommt jetzt weg, denn wie heißt es so schön: was in Uman passiert, bleibt auch in Uman!

Es grüßen, Arthur, Alexander und Petr

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