Kerman und Golfküste

Liebe Besucher und Leser, liebe Dauerabenteurer von der Seidenstraße,

Die Luft flimmerte über Irans Straßen als wir nach Kerman rollten.

Bei der Einfahrt finden wir wieder schwarze Beflaggung und Jugendliche in Feierlaune …

der schiitische Trauermonat ist noch im vollen Gange.

Wie in jeder Stadt prangen von Dauerplakaten Abbildungen von Söhnen der Stadt, die den Märtyrertod starben, in einem der Kriege gegen die islamische Revolution.

tröstlich: IKEA ist auch hier schon da… nur noch ein bisschen kleiner als bei uns in Europa. ;o)

Die Stadtführung beginnt an der Ruine eines ehemaligen Eishauses.

Sirous erklärt, wie die Eisproduktion zu Kühlungszwecken lange vor der Erfindung heutiger Kühlschränke funktionierte.

Dabei werden wir von fröhlichen Kindern umringt…

…die sich auch gerne fotografieren lassen.

Praktisch überall im Iran findet man auf den Straßen alle paar 100 m einen solchen Spendenkasten. Aufsteller ist die größte Wohlfahrtsorganisation im Land. Allerdings sind Münzen ziemliche Mangelware, …

… denn der Wert des iranischen Rial gegen den Euro beträgt nur noch 0,00002 EUR. Wer selbst mal nachschauen will: das Kürzel für den Iranischen Rial ist: IRR!

So leicht wird man hier Milliardär…

Mit Geld in der Tasche geht es sich gut über den Bazar der Stadt…

Farben, Gerüche und der Geschmack beim Anfassen und probieren… alle Sinne werden angesprochen, fachkundig durch Sirous in einwandfreiem Deutsch erklärt…

Da gibt es kein Halten und einige Frauen geraten in Kaufrausch…

Hier gibt es alles was Krach macht bei den religiösen Umzügen, Trommeln Becken sowie Utensilien zur symbolischen Selbstkasteiung. Außerdem immer wieder Koffer, Spiegel und Kerzenleuchter – die traditionelle Morgengabe eines Bräutigams für seine Braut. Keine Hochzeit ohne.

Auf dem weitverzweigten Basar gibt es ach thematische Nebenhöfe…

Dieser hier bietet Schmuck in allen Preislagen, vom Modeschmuck bis hin zu Gold und Edelsteinen. Dieser Mann verkaufte mir Lapislazuli-schmuck mit Steinen aus Afghanistan.

Wohin man auch schaut, freundliche und offenherzige Menschen…

Wer nicht zum Schlendern oder Kaufen hier ist, will natürlich Geschäfte machen. Dieses Unikum mit seinem breiten Lächeln läuft auf und ab und verkauft nichts anderes als seine chinesischen Rückenkratzer…

jener Unterhosenverkäufer träumt vielleicht gerade von einer „freien Romanze“ …

Sie kommen gerade aus der Süßwarenabteilung und wollen fürs gute Gewissen einfach mal schnell nachwiegen? Nur 5000Rial!

Neugierige Blicke gehen der Teestube hin und her zwischen Fotograf und Raucherin…

Nach so vielem Gerenne jetzt einfach mal einen Tee genießen…

Aber nicht einfach nur irgendeine Teestube! Es handelt sich um ein altes Hammam, ein Bad mit schönem Gewölbe und fantastischer orientalischer Atmosphäre…

… zum Beispiel für angeregte Diskussionen über den Sinn der Schleierpflicht…

… für ein Selfie mit den Freundinnen …

…und um einfach nur Spaß zu haben.

Erfrischt besichtigen wir noch einige historische Moscheen…

Wir sammeln uns am Tor der Freitagsmoschee gleich hinterm Basar.

Alphons und Verena lassen den Tag in der Hotellobby an unserem Stellplatz ausklingen.

Von Kerman aus geht es weiter in Richtung Golfküste. Die Berge rechts und links der Straße lassen die Fahrt nicht langweilig werden mit ihren bizarren Formen…

…und Farben!

unterwegs: Tankstelle für Benzin ….

…und für Melonen.

Als wir aus den Bergen kommen, schlägt uns feuchte Hitze des Golfs entgegen.
Wir übernachten bei einer warmen Schwefelquelle in Geno,

… aber nur wenige haben bei diesen drückenden Temperaturen, die auch nachts nicht zurückgehen, Lust sich in warmes schwefeliges Wasser zu legen…

Das Team kauft noch schnell in Bandar Abbas auf dem Fischmarkt fürs Gruppenessen ein …

Der ausgesuchte Fisch wird gleich vor Ort ausgenommen und portioniert…

…und dann in Eis verpackt, denn er soll uns ja nicht gekocht auf den Grill kommen.

… und dann geht es im heiß schwülen Dunst an der Küste entlang.

Zu unserem Stellplatz, wo gleich anfangen wird mit kochen und grillen, bis auch der letzte nichts mehr reinkriegt… Mission erfüllt!

Weiter an der gut ausgebauten neuen Küstenstraße entlang….

… erreichen wir Bandar Lenghe, in dessen Nähe wir uns eine traditionelle Schiffswerft anschauen.

Gastanken ist im Iran für unser Sicherheitsgefühl recht abenteuerlich. Die Strecke, wo die Flaschen zur Sicherheit unter Wasser geprüft werden, ob sie dicht sind, ist außer Betrieb.

Aber was heißt schon Sicherheit? Die Kinder wissen ja dass sie sich festhalten sollen.

Für einen gläubigen Menschen liegt sowieso alles in Gottes Hand. Und das Glaubensbekenntnis ist wichtiger als die ganze Welt: Es gibt keinen Gott außer Gott!

Der schöneren Strecke wegen haben wir eine kleinere Straße entlang der Küste gewählt…

…wo steil aufragende Sandsteinsedimentschichten durch Erosion von Wind und Wellen interessante Formationen gebildet haben…

die wenig weiter steil ins Meer abstürzen

Wir genießen noch einmal den feinen Sandstrand, auch wenn das Bad im Golf nicht die gewünschte Abkühlung bringt, die man so gewohnt ist…

…aber was ist schon gewöhnlich auf einer Abenteuerreise wie dieser! Gewöhnlich kann man auch zu Hause!

Morgen kehren wir der feuchten Hitze den Rücken und fahren wieder landeinwärts.

bis dahin grüßt das Abenteuer-Osten-Team ganz herzlich alle Daheimgebliebenen!

– Sirous, Amin, Tsyren, Jörn und Holger

019 Shiraz und Persepolis
Schnell wird es angenehm kühler, als wir vom Golf kommend…

017 Warme Quellen, Feuertempel und Weltkulturerbe
Wie überall im Iran werden wir freundlich und neugierig…

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