Im Schatten Tamerlans

Herzlich willkommen in Usbekistan! Die heiße Seidenstraße und Schatten, das sind eigentlich Gegensätze wie Feuer und Eis, Tag und Nacht, Arthur und ein pünktlicher Internetbericht……Ja, viel musste ich mir deswegen anhören und zahlreiche Sorgen über unseren Verbleib zerstreuen, doch hier ist nun der ultimative Beweis, dass wir nicht nur das wilde Kirgistan überlebt haben, sondern auch Zentralasien durchquert und uns so unseren Weg in den Iran gebahnt haben……


In der usbekischen Hauptstadt stehen wir wieder zentral am Hotel Uzbekistan, direkt am Emir Timur Platz. Vom Café im obersten Stockwerk des Hotels hat man übrigens einen super Blick über Taschkent. Amir Temur, Tamerlan oder Timur (wie wir ihn nennen) gibt nicht umsonst diesem Bericht, dem Hauptplatz Tashkents sowie der gleichnamigen U-Bahn-Station seinen Namen, sondern ist in der Tat einer der ganz großen Eroberer, der in seinen besten Zeiten Ende des 14. Jahrhunderts ein Gebiet vom heutigen Georgien im Westen bis zur Mongolei im Osten kontrollierte und mich immer wieder über unsere Bildungslücken in Europa staunen lässt.


Staunen kann man in Usbekistan auch darüber, wie man für ca. 400 EUR zum Sum-Millionär wird! Wer wollte nicht schon immer mal eine Kiste voller Geld dabei haben? Murad, unser langjähriger Begleiter im Land von tausendundeiner Nacht, begrüßt uns gleich am ersten Morgen nach einem abenteuerlichen und wirklich langwierigen Grenzübergang (merke: eine ruhige Lage im Fergana-Tal verspricht noch laaaaaaaaaange nicht einen unkomplizierten Grenzübergang!) mit einem Päckchen Geld für jedes Auto – super!




Ansonsten ist Usbekistan natürlich dafür bekannt, dass es hier Wasser in Hülle und Fülle gibt, so dass man Getränke damit kühlen und quasi unbegrenzt Baumwolle anbauen kann. Letzteres sieht zwar immerhin vor der Kamera gut aus, doch sinnvoll ist etwas völlig anderes. Gilt übrigens auch für das mit der Wasserkühlung.




Und wenn die Usbeken nicht gerade mal wieder in ihrer Mittagspause Seabridge-Flyer lesen, dann bauen sie z.B. beeindruckende Bauwerke. Das konnten sie früher schon sehr gut und auch im modernen Taschkent kann man sich von einigen jüngeren Exemplaren überzeugen. Hierauf, liebe Usbeken, dürft ihr übrigens vollkommen zu Recht stolz sein – Hut ab!

Auch wenn es uns in Usbekistan noch so sehr gefällt, so satteln wir doch unsere Wohnmobile und reisen in Turkmenistan ein. Und bevor anderslautende Gerüchte aufkommen: Dies ist NICHT das offizielle Grenzschild und auch NICHT der offizielle Grenzbeamte!





In Turkmenistan, einem leider immer noch seeeehr schwer zugänglichen Staat, ist es – richtig: ebenfalls heiß. Da der größte Teil des Landes aus Wüste besteht, baut man – ihr ahnt es schon – ebenfalls Baumwolle an und ist auch stolz auf alte und neue Baukunst. Was speziell die schillernde Hauptstadt Ashgabat angeht, so gehe ich dieses Mal nicht näher auf sie ein, kann aber aus meiner Sicht nur sagen, dass sie (bisher!) beim internen Wettstreit zwischen Usbeken und Turkmenen um die prunkvollste Hauptstadt eindeutig vorne liegt. Mal sehen, wie sich das in Zukunft so gestaltet…..



Doch eines, liebe Usbeken, habt ihr definitiv nicht: einen Feuerkrater mitten in der Wüste! Und was haben wir für ein Glück: Auch wenn das seit über 30 Jahren brennende und sogenannte „Tor zur Hölle“ noch in diesem Jahr gelöscht werden soll (was man mir übrigens seit 4 Jahren erzählt), so können wir noch einen wundervollen Nachmittag und Abend abseits jeglicher Zivilisation erleben und einen weiteren Höhepunkt unserer Reise genießen. Hierfür nochmal ein herzliches Dankeschön an unseren turkmenischen Kollegen Ermuhamed sowie sein gesamtes Team!

Ich bedanke mich persönlich an dieser Stelle auch ausdrücklich bei allen Teilnehmern, die mir und uns allen mit interessanten, schönen und unterhaltsamen Bildern unter die Arme greifen, ohne die kein Bericht dieser Welt zustande kommen würde! Da es hiervon noch so einige gibt, die wir euch daheim nicht vorenthalten wollen, heißt es bald wieder: es gibt Neues aus dem Osten!

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