Hilfe! Zwischen der Schranke steckt eines unserer Autos!

Große Asienrundreise 2007

Liebe Leserinnen und Leser,

die Ausreise aus Moskau verlief planmäßig, am Sonntag, um 7 Uhr morgens, ist die Welt noch in Orndung. Es sind verhältnismäßig wenig Autos auf den Straßen. In der Nacht zuvor hatte ich die von uns allen über die Grenze mitgenommenen Kleiderspenden zu einer Kinder- und Jugendorganisation gebracht. Es war ein voller Hänger mit Kleidern, den ich in den Süden Moskaus brachte. Meine Freunde werden dort die Spenden weiterverteilen und alles auf Fotos dokumentieren. Ich fuhr allein, also ohne Konvoi, in den Süden Moskaus und genoss es, mit den verrückten Fahrern Moskaus auf den breiten Straßen um die Wette zu fahren. Einmal muss auch ich mich austoben dürfen. Hat gut geklappt.

Aber zurück zu unserem Aufbruch. Wir fuhren wieder auf den MKAD auf, Richtung Osten, vorbei an gigantischen Einkaufszentren bis zur Magistrale M7, die uns nun in Richtung Osten führen soll, über 7 Zeitzonen hinweg. Am Mittag ereichten wir Wladimir, eine Stadt des berühmten Goldenen Ringes, benannt nach alten russischen Städten, die ringförmig im weiteren Umkreis von Moskau liegen. Angekommen auf einem riesigen, bewachten LKW-Parkplatz, ritten wir auf drei gelben Gazellen ins Zentrum Waldimirs, um dort die pittoresken und prunkvollen Kirchen zu bewundern. Gazell, so heisst der russische Sprinter, ein Kleinbus, der seit den 90er Jahren in Russland gebaut wird. Im Vergleich zu Moskau geht es in Wladimir richtig beschaulich zu, die Menschen erscheinen wieder viel freundlicher. Unsere Gazellfahrer können es gar nicht fassen, was wir an Strecke noch vor uns haben.

Am Abend kehrten wir zurück zum Standplatz, einige gingen in die Sauna schwitzen, viele von uns klönten mit den LKW-Fahrern auf dem Platz. Locker schmissen die LKW-Fahrer eine Kiste Bier und erzählten von ihren großen Abenteuern. Und wir natürlich auch von unseren…

Der nächste Morgen begann mit viel Sonne, wir starteten auf erstaunlich guten Straßen bis nach Nizhnij Nowgorod. Unser Expeditorenteam (Dina und Sergej, die einige Tage vor uns herfahren und den Weg auf Passierbarkeit testen) meldete uns einen tollen Standplatz im Norden von Nowgorod, inmitten eines Kiefernwaldes gelegen mit Blick ins malerische Flusstal. Dahin wollten wir, ein bisschen Natur nach so viel Stadt muss einfach sein. So durchfuhren wir Nizhnij Nowgorod, überquerten die Wolga und arbeiteten uns auf verschlungenen Wegen zum gut versteckt gelegenen Platz vor.

Es ging über einen beschrankten Bahnübergang, auf dem einige unserer Fahrzeuge in akuter Aufsetzgefahr waren. Die Bahnwärterin trieb uns zum eiligen Passieren an, wir fuhren aber langsam, um nicht aufzuschlagen. Und dann kam es, wie es kommen musste. Wir sind ihr nicht schnell genug, der Zug schon zu nahe, sie fährt die Fahrsperren hoch (anders lassen sich russische Fahrer nicht zähmen) und die Schranken runter. Und einer unserer Wohnmobile steht noch auf den Gleisen. Hektik bricht im Funk aus. Hat die den denn nicht gesehen? Ich rufe in den Funk “Die blöde Kuh soll die Schranken wieder hoch machen!” Dann reißt der Funkkontakt ab, mein Puls geht, und die Zeit im Internet ist abgelaufen.

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Oje, die Sperrklappen sind hoch und das Womo gefangen.

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Puh, der Zug kommt auf einem anderen Gleis…

Bleibt dran, dann erfahrt ihr, ob wir unser Auto noch herauskriegen…

Gruß,

euer atemloser Kostya

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