Hilfe, sie sind schon da!

Große Asienrundreise 2007

Liebe Abenteuerhungrigen!

Endlich sind sie da, die Moskitos. Es sind viele, sehr viele. Und sie spielen nicht, sie stechen, wann immer sie können. Sie finden überall einen Weg hinein. Durch jede Ritze im Auto. Ich habe den Verdacht, die haben den Schlüssel von meine Fahrzeug, so viele sirrten da herum. Die Nacht war höchst unterhaltsam, trotz Mückengitter und Schutzmitteln Plagegeister en masse. Einmal zu tief mit dem Mund eingeatmet, und schon hat man Proteiene geschluckt. Aber fangen wir noch einmal von vorn an. Es galt, wieder eine grössere Fahretappe zu bewältigen. Vorbei ging es an ewigen Birkenwäldern, riesigen Feldern und viel, viel Sumpf. Wasser stand überall, es hatte während der letzten Wochen ungewöhnlich viel geregnet. Die Flüsse sind über die Ufer getreten. Sie sind nicht eng eingezwängt wie bei uns durch die Deiche. Hier gibt es riesige Retensionsräume, in denen ein Fluss leicht und ungehindert um 20 Kilometer breiter werden kann, als sein eigentliches Flussbett.

Ab und zu sieht man havarierte LKW am Straßenrand. Am spektakulärsten sind die Abgänge der Frightliner. Das sind LKWs amerikanischer Bauart, die hier groß in Mode gekommen sind, ungeachtet dessen, dass sie für russische Straßen eigentlich nicht gebaut sind (ist ja so ähnlich auch bei unseren Reisemobilen…). Wenn nun ein Russe einen Ami-LKW über westsibirischen Asphalt prügelt, platzt letzterem irgendwann der Kragen bzw. die Vorderachse bricht, und dann geht das Ding unqualifiziert in den Graben. Unsere Reisemobile werden von Fahrern westlicher Mentalität geritten, daher haben wir bisher relativ wenige Schäden, noch nicht einmal einen Platten!!!

Gegen frühen Abend erreichten wir unseren Standplatz, inmitten sattgrüner Wiesen, durchsetzt von Birkenbäumen mit ihren strahlend weißen Stämmen. Paradisisch, das Naturcamperherz lachte. Aber nur solange, wie man im Fahrzeug blieb. Eine Schritt nach draußen, und die Moskitos kamen. Myriaden, und die Einheimischen ließen uns wissen, dass dies nur der Anfang sei. Im Juni geht es erst richtig los, Kriwelmücken, die selbst durch die kleinste Masche kommen, Pferdefliegen, die selbst mit dem schnellsten Fahrzeug noch mithalten können und Moskitos, die in ihren unglaublichen Massen gar nicht schnell sein müssen. Schon jetzt beeindruckte mich neben der zauberhaften Schönheit der Landschaft die Menge der Stechmücken. Paradies und Hölle liegen in der westsibirischen Natur sehr dicht beieinander. Über Nacht suchte uns ein Gewitter heim, es regnete kurzzeitig wie aus geöffneten Schleusen. Mit etwas Unbehagen und vielen Mücken gingen wir zu Bett. Der Anfahrtsweg zum märchenhaften Standplatz besteht aus Lehm, wenn der bei weiterem Regen aufweicht, bekommen wir ein Problem bei der Ausfahrt. Das garantiert euch dann wenigstens etwas Abenteuer.

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Der Hymer ist wie alle anderen Fahrzeuge nun schön eingefahren. Der schlimme Abschnitt hinter dem Baikal kann kommen.

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Abgang eines Frightliners, dieser Unfalltyp ist typisch für die langen, monotonen, aber stets heimtückischen Strecken in Sibirien.

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Grabsteine entlang der sibirischen Trassen. Müdigkeit, zu hohe Geschwindigkeit und riskante Fahrweise sind eine oft verhängnisvolle Kombination. Wir fahren stets zurückhaltend passiv, kommen bisher immer sicher an unsere Ziele.

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Die Polizisten begeistern sich für die Datscha auf Rädern. Auf der Panorama-Deutschlandkarte zeigen wir, woher wir kommen. Dabei vergessen die Gesetzeshüter ganz, dass sie eigentlich unsere Papiere kontrollieren wollten…

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Scherzkekse haben eine 5 zum Original hinzugefügt. Gut für den Autofahrer, Lachen ist gesund.

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Was man so alles nicht darf. Als Kuh hier bitte nicht rein. Der Russe liebte schon immer das Erstellen und Aufstellen von Verboten und Geboten, um diese dann anschließend nicht zu beachten.

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Sibirischer Frühjahrszauber.

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Traumstandplatz. Zumindest auf dem Bildschirm. Aber da…

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…fliegen Unmengen von Moskitos durch die Luft.

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Im Schnakennebel kommt das örtliche TV und interviewt uns Verrückte.

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Nur so läßt es sich aushalten.

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Jeder Moskito ein kleiner Vampir. Mein Knie ist nach wenigen Sekunden gut besetzt.

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Auch vor großen Kerlen haben die sibirischen Stechmücken keine Angst.

Liebe Gruesse

Ein angestochener Kostya

020 Lagerfeuerromantik in Russlands reichstem Gebiet
Wer schon einmal mit dem eigenen Fahrzeug durch Russland gereist …

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