Unter dem Dach der Welt

Liebe Freunde des Reisemobilabenteuers!

Na, es gibt uns also doch noch. Und es müsste einiges passieren, bis wir nicht mehr weiter wissen. Wir wissen aber weiter und das ist auch gut so. Für euch Zuhause und für uns an der Abenteuerfront erst recht.

So sieht die Grenzbrücke durch unsere zugeschmückte Windschutzscheibe aus. Enge geht es zu, wir tanken uns langsam hindurch. Ja, Geduuuld braucht man schon.

Das Grenzprozedere ist so was von locker, dass ich fast das Fotografieren vergessen habe. Ein paar unscheinbare Zollhäuschen, an denen man leicht und ungehindert vorbeifahren kann. Aber wir achten darauf. Schließlich wollen wir richtige Stempel im Pass, damit wir bei der Ausreise keinen Stress bekommen.

Noch am gleichen Tag des Grenzübertritts nach Nepal erreichen wir unseren Standplatz. Wieder einmal hängt das Kabel zu niedrig. Eine Stange zum Heben – wünschenswert ist die Plastikversion – gehört für alle High-Heel-Wohnmobile in Nepal und Indien zur Standardausrüstung.

Nepal im Süden ist für unsere verkehrsgebeutelten Seelen eine Massage. Wenige Fahrzeuge, alles geht hier gemächlicher zu. Das blühende Gelb ist übrigens kein Raps sondern Senf.

Wer ist breiter? Das Bimobil im Hintergrund oder das Trimobil im Vordergrund?

Oh, ganz wichtig. Meine rote, in Isfahan erworbene Schlange, die ich zu bestimmten Anlässen trage, hat schon so viel Eis geschmolzen. Nun hat sie ein Leck bekommen, die sandige Füllung rinnt heraus. Also was liegt näher, als zu einem nepalesischen Schuster zu gehen und sie nähen zu lassen.

Die Marktbesucher haben ihre Freude an dem ungewöhnlichen Auftrag. Eine Schlange beim Schuhmacher…tstststs…

Der Weg zum Bardia-Nationalmarkt führt durch dichte Wälder. Kein Verkehr und nur wenig Menschen – das tut uns gut.

Im Flusstal vor dem Nationalpark. Platz und Ruhe. Zumindest solange bis wir entdeckt werden und dann von einigen Schulkindern besucht. Hält sich aber alles in Grenzen. Wir genießen es – Winterzeit und Tagestemperaturen um die 25 Grad. Plus, versteht sich.

Reparieren müssen wir gelegentlich – das Meiste bekommen wir Helden aber locker selbst geregelt. Wir sind in der Gemeinschaft einfach unschlagbar. Egal welches technisches Problem auftritt – wir sind niemals allein gelassen.

Wenn die Macher des weißen Riesen noch einige Akteure bräuchten .. Bitte sehr!

Toller Platz – Ein Feuer bauen kann Jörn definitiv am besten. Der Feuerwehrmann schlägt dabei übrigens voll durch. Sogar ein Sicherheitssteinekranz wird angelegt.

Tolle Stimmung – wir genießen den Abend am Feuer – und rücken näher, je kälter es draußen wird.

Am Folgemorgen unserer Feier ins nepalesische neue Jahr finden wir uns wieder auf dickhäutigen Rücken der Dschungelelefanten und erleben einen wahrhaftig urtümlichen Ritt durch den Bardia-National-Park.

Nach Bardia heißt es für mich, kurzfristig von unserer Gruppe und Nepal Abschied zu nehmen. In Kathmandu startet in drei Tagen der Flieger nach Frankfurt, wo ich für einige Tage Zuhause sein darf. Dazu müssen aber noch 600 Kilometer durch die nepalesische Bergwelt gefahren werden.

Kalt ist es am Morgen, und das traute Heim ist auch nicht zum Aufwärmen geeignet, da keins der übliche Behausungen eine Heizung hat.

Die Mandarinen sind lecker, lecker, lecker. Sie werden in Nepal in großem Stil angebaut – und gegessen!

Terrassenanbau soweit das Auge reicht. In der Monsunzeit wird Reis angebaut, dazu Getreide und Zuckerrohr.

In den kurvenreichen Abschnitten kommen wir nur sehr langsam voran und der Flieger in Kathmandu wartet nicht. Also fahre ich bis tief in die Nacht hinein. Als Gruppe bewegen wir uns natürlich nur bei Tagesslicht. Wir wollen ja etwas sehen.

Ankunft in Kathmandu. Die Megametropole Nepals hat trotz der sie umgebenden Berge ein echtes Problem. Fast keiner der über 3 Millionen Haushalte hat fließendes Wasser. Wasser ist ein teures Gut und wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit. Aber in Kathmandu ist das genauso wie die häufigen Stromausfälle durch die traditionell untauglichen Politiker verschuldet, so die weit verbreitete Meinung.

Die Menschen Kathmandus nehmen es mit bewundernswerter Gelassenheit.

Manchmal ist es mit dem Hänger in engen Gassen, von denen es viele in Kathmandu gibt, ein Kreuz. Nun, 15.000 Kilometer Asien habe ich damit schon überstanden – und es lief insgesamt doch einfacher, als erwartet. Nur bei dieser Einfahrt am Hotel war es echt knifflig.

Na, Herr Fahrschulenoberlehrer? Eingeparkt ist! Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Bitte, liebe Leser, bewundert einfach meine Fahrkünste… Nun, dass ich erst den Hänger abgekoppelt habe und dann wieder angehängt, müsst ihr ja nicht wissen.

Keine 24 Stunden später ist das Glück zunächst perfekt. Meine Mädels in der Hand – 5 Tage bleiben mir Zeit für euch, meine lieben Kinder.

Ihr, liebe Leser, bekommt mich wieder, wenn ich nach Kathmandu einfliege und wieder an der Front der Abenteuerreise kämpfe. Zur Zeit machen das Christin, Jörn und Surjat und alle Reisenden – alleine wäre dieses Ding ohnehin nicht zu stemmen.

Euer Kostya

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