Welcome im Iran

Liebe Mitreisende!

Jetzt klingt es endlich auch spannend. Iran! Wie schön schlimm. Dieses Land mit dem Reisemobil! Wären wir da nicht so oft schon in den letzten Jahren unterwegs gewesen, hätte ich auch voller Sorgen der Einreise entgegen gesehen. So aber ist alles schön entspannt. Locker haben wir die Grenzhürde genommen, die iranischen Zöllner waren fast beängstigend freundlich.

Mittags an der Grenze angekommen, schnell noch die Armenischen Bürokratiehürden genommen, dann Ausreisestempel bei den Russen holen – ja, es ist eine Außengrenze der GUS und Armenien lässt sich bei der Bewachung von Russland helfen – und schon sind wir im Iran. Noch vor Einbruch der totalen Dunkelheit rollen wir auf dem Weg zum ersten Stellplatz, immer noch im Grenzgebiet zu Armenien und Aserbaidschan gelegen.

Die Grenzkommandantur möchte keine Verantwortung für unsere Sicherheit übernehmen, also macht es der kongeniale Hossein, besiegelt mit echtem Fingerabdruch. Welcome in Iran!

In Täbriz am Stellplatz El Goli werden wir spontan beschenkt. Einfach mit einem Karton leckerer Kekse herumlaufen und die Reisenden beschenken. So gastfreundlich ist der Iran. Welcome!

Noch ein Beweis für die Freundlichkeit fällig? Bitte sehr. Die Jungs an der Mautstation freuen sich so sehr über uns Ausländer, dass sie uns die Maut einfach schenken. Welcome!

Aber richtig Lesen, was welches Auto kostet, hätten wir ohnehin nicht können.

Die neue Autobahn gen Osten führt vorbei an alten Dorfstrukturen.

Und wieder eine Mautstation. Zahlen müssen wir jetzt bestimmt.

Weit gefehlt. Wieder wollen sie kein Geld und freuen sich einfach über uns. Welcome!

Stopp an einem kleinen Geschäft. Alles gibt es da, auch Babywindeln. Vorschriftsmäßig mit Mama mit Kopftuch. Neuerdings habe ich einen Babysachentunnelblick und bin erstaunt, wer wo überall Windeln verkauft.

Die größte gemauerte Moschee der Welt steht in Soltaniyeh.

Und wir sind ganz nah dran an all den herrlichen Bauwerken des Iran.

Modegeschäft in Soltaniyeh. Ganz schön schick und gewagt. Überrascht? Ja, so ist es im Iran. Moderner als gedacht. Welcome!

Ach ja, es heißt natürlich Wellcam. I äämm so sorry.
PS: Wieder Babybilder, dazu noch zwei! Kann doch kein Zufall sein.

Geht nicht gibt’s nicht. Der Viererpack ist Familientransportstandard. Die Kombinationen treffen wir häufig an, in denen die kleineren Passagiere „gesandwitcht“ werden.

Stellplatzidylle! Endlich Natur. Und das macht im gemeinsamen Camp viel mehr Spaß als alleine. Glaubt mir.

Die riesige Moschee von Soltaniyeh im Hintergrund, verbringen wir eine herrliche Nacht in unseren Häusern auf Rädern.

Die nächste Station heißt Hamadan, wir wollen in den Bergen oberhalb der Universitätsstadt stehen. Aber ein immer heftiger werdender Regen treibt uns in die Flucht.

Bäche fließen den Berghang hinunter und unterspülen die riesigen Brocken über uns. Wenn die runterkommen, haben wir ein mittelschweres Problem.

Also treten wir die qualifizierte Flucht zurück ins Tal an. Ist noch mal gut gegangen. Das zeigt uns aber, dass wir ständig auf der Hut sein müssen, wollen wir in zehn Monaten vor den Toren Darwins stehen.

Der einzige wirklich kalte Fahrtag bisher bringt uns nach Isfahan, die Perle des Iran. Bilder dazu könnt ihr in den Asienreiseberichten 2009-2011 sehen. Wir haben dort schon so viele schöne Momente verlebt.

Einfahrt Isfahan. Immer wieder treffen wir auf Martyrer-Abbildungen, die meist gefallene Soldaten aus dem Irakkrieg zeigen.

Man kann sich statt Gartenzwergen auch so einen Märtyrer ins Beet stellen.

Ausflug zum Geheimtippfrühstück. Kale Patsche-Essen in Isfahan. Alles Leckere des Schafskopfes wird hier angeboten. Kulinarisch ein absolutes Highlight!

Uns gegenüber frühstücken Isfahaner Studenten. Die Mädels sind wirklich bildhübsch und erfüllen damit den Ruf Isfahans als Stadt der schönsten Frauen Persiens.

Abschied von Alis Familie. Ali selbst kennen die Asienreisenden nur zu gut. Der edle und zuverlässige Perser aus Izeh – er wird jetzt als Prinz Ali neben Gipsy Queen Christin und Captain Kost das Team des Leitungsfahrzeuges bilden. Mal sehen, ob wir ihn mit seinem Iran-Pass durch die anderen Länder bekommen. Seine Visierung für Deutschland (ich selbst lud ihn ein und übernahm die Verpflichtung) wurde von den Behörden meines Landes einfach abgelehnt. Ich kenne die teilweise willkürlichen Ablehnungsverfahren bei bestimmten Staatsbürgerschaften – und schäme mich an dieser Stelle für diese Behörden.

Apple-Logo und damit Schleichwerbung? Ne, da tut`s auch die Birne! Ausschnitt aus einer TV-Talkshow!

Iranische Männer beim Studium des Koran…

dargestellt auf einer großen Leinwand in Teheran. Ali und ich mussten zwecks Grenzverhandlungen schnell nach Teheran.

Mit so einem beeindruckend illuminierten Bus machen wir uns nachts auf den Rückweg von Teheran nach Isfahan. Die Lichter haben mich so etwas von begeistert, dass ich nun auch so etwas am Teamleitungsfahrzeug haben möchte.

Ob mir das gelingt und was wir sonst noch auf dem Weg in die wärmeren Gefilde des Iran erleben… das erfahrt ihr im nächsten Bericht. Ich muss jetzt dringend ins Bett. Wisst ihr, wie spät es geworden ist? Sehr früh am Morgen.

Gute Nacht

Euer Captain Kost

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