Sibirien oder was die russische Seele ausmacht

Mensch, was waren das für aufregende Tage in Sibirien! Es ist schon ein unglaubliches Gefühl diese schier endlosen Entfernungen mit dem eigenen Wohnmobil zu überwinden –

und das am besten gleich noch mit Anhänger. Du siehst, lieber Kostya, Werner und Elfi schaffen die Strecke bisher OHNE endlose Reparaturen!

Manchmal muss man sich zwar – gerade abseits der von West nach Ost verlaufenden föderalen Trasse – etwas orientieren, doch die Frage, wo es nach Peking geht, lässt sich sehr einfach beantworten: immer weiter nach Osten!

Und folgt man diesem Rat, so gelangt man z.B. nach Tjumen, einem klassisch-postsowjetischen Badeort. Nicht, dass er am Strand liegen würde, doch locken seine heißen Quellen seit Jahrzehnten bade- und urlaubsfreudige Menschen aus Nah und Fern, auch wenn der Zustand der Anlage sicherlich auch seit Jahrzehnten der gleiche ist. Und so stehen wir also alle friedlich beisammen, hier die Russen

und wir direkt daneben.

Schnell steigt die Stimmung und nach einem gemeinsamen Bad in den scheinbar wirklich vitalisierenden Quellen steht einem wahr- haft russischen Abend mit Wodka, Musik und Tanz nichts mehr im Wege – das ist Russland pur!

Nach solch einem Tanzvergnügen bietet uns die Weite Sibiriens mit all ihren landschaftlichen Reizen und dieser unfassbaren Weite zum Glück genügend Möglichkeiten, sich zu erholen und Energie für die bevorstehenden Etappen zu tanken.

Hätte ich doch daheim in Mainz auch solch ein Naherholungsgebiet!

Neben all diesen Naturerlebnissen ist es immer wieder erstaunlich, mit was für einem Aufwand wir empfangen werden! So konnten wir zwar dieses Jahr in Mariinsk wegen eines Jubiläums leider die berühmte Wodkafabrik, welche zu den besten des Landes zählt, nicht besuchen, doch dafür wurde gefühlt die gesamte Armee und Polizei des kleinen Städtchens aufgeboten, damit uns während unseres Aufenthalts ja nichts zustößt. Ich wüsste nicht, welche deutsche Gemeinde etwas Ähnliches für eine Gruppe Wohnmobilisten tun würde.

Na gut, die Panzer sind wahrscheinlich nicht mehr im Dienst, die Polizei dagegen hat uns tatsächlich mit Blaulicht und allen Ehren bei der Stadtein- und Ausfahrt begleitet – Hut ab und vielen Dank an Mariinsk für so viel Aufmerksamkeit!

Mit solcher Unterstützung im Rücken machen wir uns furchtlos auf den Weg Richtung Baikalsee und wollen auch noch den letzten Rest Ostsibiriens durchqueren. Was uns dort erwartet und ob es in der Republik Burjatien wirklich ganz anderes zugeht, als im Rest Russlands, dass, liebe Leser, erfahrt ihr demnächst, wenn es wieder heißt: Im Osten viel Neues!

Euer Trucker Arthur

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